22. / 23. September Wo fängt man am besten an zu schreiben? Sicher beim Aufstieg… Bis 10 Uhr sollte ich unbedingt aufgestiegen sein, was sich danach aber nicht als so problematisch herausstellte. Ich glaube 9.45 Uhr war ich schon an Bord. Ich denke, wenn ich etwas später gekommen wäre, hätte auch keiner was gesagt, weil mir es wie ein leichtes Chaos vorkam und keiner wusste wohin. Oder nur ich nicht? Die Gänge sind furchtbar lang und ich weiß einen Tag später schon gar nicht mehr, wer mich zum Crew Perser gebracht hat. Der für mich wichtigste Mensch unter anderem auf dem Schiff.
Für alle administrativen Fragen steht er mir zur Seite. Vielleicht bekomme ich es heute noch gebacken zu den Öffnungszeiten hinzugehen, damit ihr bald diesen Beitrag lesen könnt 😉 Weil meinen Internet-PIN habe ich bis jetzt (23.09. – 14 Uhr) noch nicht. Als ich jedenfalls „eingecheckt“ hatte, holte mich Susi, meine Foto-Managerin und Vorgesetzte auch schon ab. Sie ist auch seit gestern an Bord und musste demzufolge auch noch eine Menge Wege erledigen. Suuuper 😉 Sie hat mich zu meiner Kabine gebracht die ich mittlerweile schon gut alleine finde und dann hab ich auch schon meine Mitbewohnerin kennengelernt. Oder eben auch nicht. Sie schlief als ich kam 😀 Franz (ausgesprochen: „Fränc“ – keine Ahnung wie ich es anders weiblicher darstellen soll^^) ist Phillipinin und spricht so gut wie kein Wort deutsch. Herzlichen Glückwunsch dachte ich mir im ersten Moment. Das kann ja super heiter werden. Aber wir kriegen das schon gebacken, denke ich. Besser kann man ja nicht gezwungen werden Englisch zu sprechen (u dadurch hoffentlich auch noch besser zu lernen *zwinker*) Jedenfalls packte ich dann erstmal in aller Ruhe meinen Koffer aus und stellte fest… Mensch Romy, du hättest echt mehr einpacken können. Soviel Platz. Und das meine ich bis hierhin wirklich nicht ironisch. Es war noch super viel Platz… aaaaber. Jetzt kommts. Bis dahin hatte ich noch keine Uniform im Schrank und auch bis heute habe ich noch nicht alles bekommen. Die Wäscherei und Näherei macht erst um 15 Uhr wieder auf. Dann muss ich sofort nochmal hin und mir meine restlichen Hosen und vor allen Dingen eine wärmere Jacke für draußen holen… Als ich fertig war, sollte ich Susi über das Bordtelefon anrufen, was sehr witzig war, weil ich nicht wirklich wusste wo ich landen werde, wenn ich eine Nummer eingebe. Es ging natürlich auch nicht Susi ans Telefon, sondern jemand anderes, den ich nicht zuordnen konnte. Wie auch? Später stellte sich heraus, es war Karin, die ich damals beim Accessment Center Tag kennenlernte. Sie ist für eine Woche an Bord um die Aufgaben und Abläufe zu kontrollieren und optimieren. Meine erste Aufgabe? Kamera angucken 😉 Bisher mag ich mich immer noch nicht so recht mit Nikon anfreunden, aber es bleibt mir wohl nichts besseres übrig Bisher, so blöd es klingt, suche ich immer noch den Knopf um den Autofokus-Punkt zu versetzen… irgendwie konnte es mir bisher auch keiner von den Kollegen zeigen (hab aber auch noch nicht alle gefragt). Oder ich bin zu blöd… wer weiß 😉 Danach erstmal runter zum Check-In. Leute ich weiß nicht wie oft ich sagen musste „Herzlich Willkommen an Bord“, „Hallo und Herzlich Willkommen“ oder „Wir machen gleich noch ein Willkommensfoto mit Ihnen, einen kleinen Augenblick Geduld noch…“ oder eines dieser tausend Abwandlungen die einem meistens nicht einfallen und man dann das Gefühl hat, man sagt jedem Gast das Gleiche. Zwischenzeitlich habe ich gedacht meine Stimme versagt. Martin und Jenny haben sich das Matrosenkostüm übergeworfen und sich neben die Gäste gestellt, während Olga die Fotos machte… die Drei gehören übrigens auch alle in mein Team. Ich war wie oben erwähnt der „Begrüßungsheinz“ der die Gutscheine verteilte. Meine erste Safety Induction hatte ich schon um 17 Uhr in der Crew Bar. Ja…!? Wie kommt man zur Crew Bar? Selbst wenn man es sich erklären lässt… man findet es doch nicht. Gott sei dank habe ich aber noch jemanden auf dem Weg getroffen, der schon sah ich find mich nicht durch die ganzen Wege… 😉 Und Türen und Gassen und Wege und Türen und Türen und Fahrstühle 😀 Ziemlich danach, das ging ca. eine halbe Stunde bin ich in Fotoshop gewandert und hab mich versucht bis auf Deck 10 allein durchzuschlagen, da ich vorher nie allein bis zum Fotoshop musste. Ein Erlebnis 😉 Im Gästebereich will man ja auch nicht völlig unwissentlich und suchend aussehen. Also immer schön die anderen Gänge wählen, die nur leider alle gleich aussehen :O Also egal wie… das muss werden mit der Durchsicht 😉 19 Uhr ging der Crew Alert los und wenig später mussten auch die Gäste den GES wahrnehmen. Die Seenotrettungsübung. Eine geschlagene Stunde stand ich vorm Hospital um meine Aufgabe „wahrzunehmen“. Im Notfall muss ich mit einer Menge anderen Leute den sogenannten Handicapped Persons helfen. Das heißt zu deren Kabine gehen und sie auf ihre Notfallstation bringen. Da natürlich alles nur ein Test war, war natürlich keiner mehr in den vorgegebenen zu kontrollierenden Kabinen zu finden. Danach ab in Fotoshop… Das Auslaufen um 21 Uhr habe ich so gut wie überhaupt nicht mitbekommen. Lediglich ein kleines Rütteln der Maschinen merkt man… das wars auch schon. Das Ship Whistle hört man direkt im Schiff überhaupt nicht. Jedenfalls nicht auf Deck 10, wo ich stand. Also war leider nix mit draußen gucken wie alle Winken und man ablegt. Ich nehme an, das werde ich so gut wie nie mitbekommen in meiner Zeit, weil der Fotoshop um die Zeit geöffnet ist und die Gäste die Fotos von ihrer Ankunft schon kaufen können. Franz entwickelt diese übrigens und ist sozusagen Laborantin an Bord… Zur Willkommensparty sollte ich mit raus in die Hamburger Kälte. Und das ohne Jacke? Schließlich habe ich meine tolle rote AIDA Jacke noch nicht bekommen… Susi zeigte mir kurz wie es funktioniert und dann sollte ich allein los. Ansich lief es ganz gut, es gibt auch eine Menge Leute die sich freuen, dass man vor einem steht, aber dann auch wieder welche, die erst gar kein Foto wollen, obwohl sie es ja später nicht kaufen müssen. Nunja… damit werde ich wohl klar kommen müssen Als ich wieder drin war und meine Kamera einschließen wollte… Hilfe!!!!!!! Großer Schreck. Mein Schlüssel ist weg. Karte für die Kasse, Vitrinenschlüssel und auch noch der Schlüssel für meinen Schrank. Ich hatte gehofft, dass er in meinem Jacket liegt, weil ich das Susi geborgt hatte, damit sie nicht nochmal in ihre Kabine muss, aber ich war mir sicher, dass ich den Schlüssel dort nicht reingepackt habe. Dat gibt Äääärger dacht ich mir. Und das am ersten Tag. Toller Start 😉 Sie meinte nur, es wäre überhaupt nicht gut, aber ich solle vorher nochmal Martin und den Rest fragen, bevor wir in Panik geraten müssen. Martin hatte ihn dann auch bzw. wusste er, dass ich ihn hab am Schrank hängen lassen… warum auch immer!? und ihn Franz für mich vorsorglich weggepackt hatte, weil es wohl von Karin nicht gern gesehen wird, wenn was rumliegt od. so wichtige Dinge wie der Schlüssel rumliegen… Aber mir viel leicht ein riesengroßer Stein vom Herzen als ich wusste der Schlüssel ist nicht weg! Bis 23 Uhr hieß es dann noch im Fotoshop zu stehen und Bilder zu verkaufen. Ich hab noch ein paar Preise und Fotosets beigebracht bekommen und schon ging es los. Aber es gibt immer noch tausende von Fragen die in meinem Kopf schwirren. Selbst als die Frage eines Gastes heute aufkam wo man denn diese tollen AIDA Schlüsselanhänger bekommt, konnte ich nicht antworten. Woher soll man sowas auch wissen? Bin ja schließlich nicht länger da als die Gäste 😀 Nachdem der Fotoshop zu war haben wir noch ein kleines Meeting im Team gemacht. Dort werden allgemeine Sachen vom Tag und vom nächsten Tag besprochen. Danach ging es noch in die Crew Bar zum Anstoßen mit dem Team, aber ich verabschiedete mich ziemlich zeitig, weil ich einfach nur noch ins Bett wollte… aber haha… wir wärs denn gleich mal noch mit Duschen? Die Zelle, die man auch als Bad bezeichnen könnte, aber doch nicht kann, weil es keins ist, ist wirklich knapp bemessen und jede Ecke hat ihren Sinn. Die Toilette stößt und ist fast in der Dusche, das Waschbecken hat auch nur seine Mindestabmaße, aber selbst eine kleine Wäscheleine gibt es in der Dusche. Aber ich denke man kommt damit aus. Um 1 Uhr begann dann so ziemlich meine Nacht bis ca. 5 Uhr. Dort kam zum ersten Mal mein wahnsinns toller neuer Wecker zum Einsatz, damit ich wusste wie spät es ist. Danach nochmal voll eingenickt bis 7 Uhr und dann hieß es so ziemlich aufzustehen und sich für’s Frühstück fertig zu machen. Heute Vormittag kamen im Fotoshop viele viele Menschen vorbei um ihre Fotos zu suchen und zu kaufen. Nachzubestellen, nach der DVD (Film zur Reise) zu fragen und und und. Wenn alles noch keinen fließenden Ablauf hat (bei mir), dann gestaltet sich natürlich alles etwas stresiger, weil man den Gast auch nicht unendlich warten lassen möchte. Achso. Heute ist Seetag. Vergessen zu erwähnen 😉 Deswegen haben alle soviel Zeit 😉 Morgen früh kommen wir in Dover an und der erste Ausflug geht nach London. Wenn alles so bleibt fahre ich zusammen mit Karin und noch jemanden hin und ich lerne das System des Abknipsens, äh fotografierens 😉 kennen… Haha… nicht zu fassen. Gerade kam Franz und ich hab sie erstmal gefragt, wie unser i-TV anbekomme an Bord und man staune, staune, staune. Es gibt sogar deutsches Fernsehen an Bord :O Gerade läuft das Qualifing von Formel 1… ein Stückchen Heimat. Wie toll 😉 Nachher muss ich noch zum dritten Drill… ca. 15.30 Uhr und danach geht es weiter im Fotoshop. Ich muss unbedingt vorm Dinner noch zum Crew Purser zwecks WLAN Pin. Später geht’s dann noch mit Martin zusammen zur Porträtaktion um 20 Uhr. Bin gespannt was mich erwartet und wie ich mit der Technik klar komme. Zu privaten Fotos bin ich leider noch nicht gekommen. War heute mal auf dem Außendeck mit Jenny und Susi nach dem Mittag. Aber natürlich keine Kamera dabei… :-/ Aber Bilder werden folgen. Sicher morgen zum ersten Ausflug… 🙂 Versprechen kann ich aber nichts 😛 Liebe Grüße in die Heimat…